Wie wird gegen HPV geimpft und wie kann die Impfung wirken?
Mit der HPV-Impfung können Sie bestimmten HPV-bedingten Erkrankungen vorbeugen. Alle Informationen über den Ablauf und die Wirkungsweise der Impfung gegen Humane Papillomviren finden Sie in diesem Artikel.
Wann und wie wird geimpft?
Die Empfehlung der STIKO zur HPV-Impfung zielt darauf ab, die Krankheitslast durch bestimmte HPV-bedingte Tumore zu reduzieren. Es wird empfohlen, dass alle Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren geimpft werden sollen. Sollte die Impfung in diesem Zeitraum versäumt werden, soll sie bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. In der Altersgruppe von 9 bis 14 Jahren sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens 5 Monaten erforderlich, während ab dem 15. Lebensjahr drei Impfungen für den vollen Impfschutz notwendig sind. Dies liegt daran, dass jüngere Menschen tendenziell eine bessere Immunantwort nach der HPV-Impfung entwickeln, weshalb weniger Impfdosen vor dem 15. Lebensjahr meistens ausreichend sind.
Die Verabreichung des Impfstoffs erfolgt in den Muskel des Oberarms. Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 17 Jahren wird die HPV-Impfung von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. In den meisten Fällen erstatten auch die privaten Krankenversicherungen die Kosten für die Impfung. Einige Krankenversicherungen haben darüber hinaus ihre Leistungen erweitert und übernehmen die Impfkosten auch für junge Frauen und Männer über 18 Jahren.
Wie kann die HPV-Impfung bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen?
HPV-Impfstoffe enthalten Partikel, die den echten Viren ähneln, selbst aber keine Erkrankung auslösen können, da sie sich nicht vermehren. Dennoch reagiert das Immunsystem auf diese Partikel wie auf eine echte Infektion und bildet Antikörper zur Abwehr. Dadurch ist der Körper im Falle einer tatsächlichen Infektion mit echten HP-Viren besser vorbereitet und kann die Viren bekämpfen.
Die HPV-Impfung ist nur zur Vorbeugung bestimmt und hat keinen Einfluss auf bereits bestehende HPV-Infektionen. Untersuchungen aus Ländern wie Großbritannien, Dänemark und Australien haben gezeigt, dass die Anzahl neuer HPV-Infektionen und HPV-bedingter Gewebeveränderungen im Genitalbereich durch die HPV-Impfung gesenkt werden konnte.
Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2020, an der knapp 1,7 Millionen Mädchen und junge Frauen im Alter von 10 bis 30 Jahren teilnahmen, zeigte beeindruckende Ergebnisse. Etwa ein Drittel der Teilnehmerinnen wurden im Studienverlauf geimpft, zwei Drittel blieben ungeimpft. Frauen, die vor dem Alter von 17 Jahren gegen HPV geimpft wurden, hatten ein um 88% geringeres Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, im Vergleich zu ungeimpften Frauen. Diese Studie unterstreicht die langfristigen gesundheitlichen Vorteile der HPV-Impfung und zeigt, dass eine frühzeitige Immunisierung das Risiko von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs deutlich senken kann.
In einem persönlichen Gespräch lassen sich offene Fragen bestmöglich klären. Sprechen Sie den Arzt oder die Ärztin Ihres Kindes deshalb frühzeitig auf die Möglichkeit der HPV-Impfung als Teil der allgemeinen Gesundheitsvorsorge Ihres Kindes an.