Was gibt es bei der HPV-Impfung zu beachten? Das rät der Kinderarzt.
Die HPV-Impfung wirft viele Fragen auf: Mit welchem Alter soll ich mein Kind impfen lassen? Gibt es Nebenwirkungen? Welchen Nutzen hat die Impfung? Ein Kinderarzt erzählt von den Erfahrungen aus seiner Praxis.
Andreas Griesinger hat seine hochmoderne Praxis im badischen Wimsheim aufgebaut. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, hat selbst eine kleine Tochter und es ist ihm wichtig, alle jungen Patienten bestmöglich zu versorgen und auf das Leben vorzubereiten. Dazu gehört für Griesinger auch ein der Empfehlungen der STIKO entsprechender Impfschutz, etwa gegen Humane Papillomviren (HPV).
Humanen Papillomviren betreffen die meisten Menschen. Etwa neun von zehn Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit den Viren. Meist heilt die Infektion von selbst und ohne Beschwerden aus, doch in einigen Fällen kann sie sich zu bestimmten Arten von Krebsvorstufen und Krebs wie etwa Gebärmutterhalskrebs weiterentwickeln.
Prävention von HPV-bedingten Krebserkrankungen
Die STIKO empfiehlt die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen von 9 bis 14 Jahren, um frühzeitig gegen bestimmte HPV-bedingte Krebserkrankungen vorbeugen zur können. Die Nachholimpfung soll bis 17 Jahren, also bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag erfolgen. Je früher geimpft wird, desto besser kann die Impfung ihre Wirkung entfalten. Griesinger kennt Studienergebnisse, die die Wirkung der frühen Impfung zeigen konnten: „In einer britischen Studie konnte bei jungen Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren nach Einführung der HPV-Impfung in England eine substanzielle Senkung von Gebärmutterhalskrebs bei Geimpften im Vergleich zu Ungeimpften beobachtet werden“, erklärt der Kinderarzt. „Dieser Effekt war umso größer bei denen, die im Alter von 12 bis 13 Jahren geimpft wurden. In dieser Altersgruppe lag die Reduktion bei 87 Prozent.“
Außerdem sei im jungen Alter die Wahrscheinlichkeit, dass eine Infektion mit den Humanen Papillomviren bereits besteht, geringer.
Sorgen wegen möglicher Nebenwirkungen kann Griesinger aus seiner Praxiserfahrung beruhigen: „Wir haben bislang keine schweren Nebenwirkungen in der Praxis gesehen. Wie bei anderen Impfungen auch kann es z.B. zu lokalen Reaktionen an der Einstichstelle kommen. Ich kann ehrlich sagen, dass die HPV-Impfung bis jetzt in der Regel gut vertragen wurde.“
Dr. Andreas Griesinger, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin