Mit HPV kann man sich nicht nur beim Sex anstecken
Fakt ist: Fast alle Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Jeder Betroffene kann die Viren durch genitalen Kontakt auf einen anderen Menschen übertragen.
Wie wird HPV eigentlich übertragen?
Humane Papillomviren werden über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen.
Die Ansteckung erfolgt nicht durch Körperflüssigkeiten wie Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit, sondern über Haut- und Schleimhautkontakt, also den unmittelbaren Kontakt mit infizierten Haut- und Schleimhautbereichen.
Dies geschieht in erster Linie durch intime Haut- und enge Körperkontakte wie intensives Küssen oder Petting und natürlich auch beim Sex.
Eine Ansteckung ist schon beim ersten sexuellen Kontakt (egal ob Vaginal-, Anal- oder auch Oralsex) möglich. Viele junge Menschen sind bereits sehr früh sexuell aktiv. Über kleinste, oftmals nicht sichtbare Verletzungen der Haut bzw. Schleimhaut kann das Virus dabei in die Haut bzw. Schleimhaut eindringen und diese infizieren.
Beim Oralverkehr können HPV-infizierte Hautstellen mit der Mundschleimhaut in Kontakt kommen und so die Viren übertragen.
Auch beim intensiven Küssen, Streicheln oder Petting – also sehr engem Körperkontakt – kann man sich mit HPV anstecken.
Das Risiko einer Ansteckung ist umso größer, je höher die Anzahl der Sexualpartner:innen ist. Am meisten betroffen sind junge Menschen bis zum Alter von 25 Jahren – in dieser Zeit werden Partnerschaften und Sexualpartner:innen am häufigsten gewechselt. Bei Frauen ist das Infektionsrisiko bis zum Alter von etwa 30 Jahren am größten.
Kondome schützen nicht ausreichend vor HPV
Kondome können die Gefahr einer Ansteckung zwar verringern, bieten aber keinen absolut zuverlässigen Schutz vor HPV. Das liegt daran, dass die HP-Viren im gesamten Genital- und Analbereich vorkommen können und man so auch trotz Kondom damit in Berührung kommen kann. Trotzdem sollte beim Sex nicht auf Kondome verzichtet werden, da sie vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.
Durch eine Impfung gegen HPV kann man sich vor den möglichen Folgen einer Infektion mit bestimmten HPV-Typen schützen.
Das von den Expert:innen der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Impfalter für Mädchen und Jungen ist 9 bis 17 Jahre.
Die HPV-Impfung sollte gemäß der STIKO-Empfehlung möglichst früh idealerweise vor einer möglichen Infektion mit HPV durchgeführt werden.
Zudem reagiert das Immunsystem umso besser auf die Impfung, je jünger die geimpfte Person ist. Auch nach dem ersten Sex können und sollten ungeimpfte Mädchen und Jungen gegen HPV geimpft werden. Selbst wenn es dann schon zu einer anhaltenden HPV-Infektion gekommen sein sollte, kann die Impfung trotzdem noch einen Schutz vor bestimmten HPV-Typen bieten, mit denen man noch nicht infiziert ist. Je früher die Impfung nachgeholt wird, desto besser.
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